Painting Movies – Moving Paintings

Painting Movies – Moving Paintings
Forschungsprojekt (2017)

Viele bedeutende Filme werden durch Kunstwerke inspiriert oder von künstlerischen Epochen beeinflusst. Wie sich Malerei und Film gegenseitig bedingen und wie Malstile auf Filmbilder übertragen werden können, veranschaulicht das Projekt „Painting Movies – Moving Paintings“.

Anhand zehn exemplarischer Filmausschnitte wird gezeigt, wie etwa das bizarr verzerrte Bühnenbild in Robert Wienes „Das Kabinett des Dr. Caligari“ von expressionistischen Großstadtbildern beeinflusst wird oder wie sich Sergei Eisenstein im „Panzerkreuzer Potemkin“ an den Ideen des Kubismus und Konstruktivismus orientiert. Neben der Herausarbeitung gemeinsamer stilistischer Merkmale werden die Beziehungen zwischen Malerei und Film auch direkt visualisiert, indem der Malstil des korrespondierenden Bildes auf die filmische Sequenz übertragen wird.

Das Übermalen von Filmbildern ist eigentlich eine alte Technik. Das so genannte Rotoscoping kommt neben der Filmproduktion, der Postproduktion und der Gestaltung von Filmtiteln auch in der Werbung und bei der Produktion von Musikvideos zum Einsatz. Mit Hilfe der Malerei können die sinnlichen, emotionalen und ästhetischen Möglichkeiten der filmischen Darstellung erweitert werden. Neu sind automatische Techniken mit Hilfe eines neuronalen Algorithmus, der von Forschern an der Universität Tübingen entwickelt wurde.

Das Projekt geht aber auch den umgekehrten Weg. Neben dem Malen von Filmen werden Möglichkeiten der Animation von Gemälden vorgestellt. Das ist nicht wirklich neu – vielleicht der Kunst auch nicht immer angemessen –, doch allemal ein spannendes Feld im Bereich des Motion Designs. Animierte Kunstwerke können für Werbe- und Marketingzwecke genutzt werden. Sie können helfen, Bilder zu verstehen bzw. zu interpretieren, Stimmungen zu verstärken, Kontextdetails zu liefern oder auch Geschichten zu erzählen.

Unter dem Schlagwort „Moving Paintings“ werden vier exemplarische Arbeiten von Vincent van Gogh, Edward Hopper, Frida Kahlo und Francisco de Goya als animierte Gemälde präsentiert, die sowohl Anwendungsmöglichkeiten als auch Möglichkeiten der technischen Umsetzung aufzeigen.

Website zum Projekt „Painting Movies – Moving Paintings“